05.04.2021

Über PERCIPIO ERGO SUM

Die Themen der einzelnen Stücke

 

1. She's Awake

Das "TV-Girl" erwacht aus dem künstlichen Tiefschlaf, in dem es 7 Jahre, 3 Monate und 11 Tage verbracht hat. Im Krankenhaus, umsorgt von Betreuern und Ärzten wird es vorsichtig mit der Situation konfontiert und begreift, dass vor ihm ein völlig neues Leben liegt: Die echte Welt.
 

2. The Final Door

Die Betreuer bereiten das Mädchen auf die Außenwelt vor, spielen verschiedene Situationen mit ihm durch, machen Mut und ermuntern es, hoffnungsvoll zu sein. Sie versichern, immer für die junge Frau da zu sein, sie zu unterstützen, zu helfen, wann immer nötig. Gleichzeitig thematisiert das Stück die unausgesprochenen Gedanken der Forscher, für die das "TV-Girl" nach wie vor ein "Objekt" darstellt, das im Zentrum eines Experiments steht: totale Überwachung des Mädchens, gepaart mit der Möglichkeit in seine "Körperchemie" (Ausschüttung von Botenstoffen) einzugreifen.
 

3. I'd Like To See

Dr. Barnaby ist unfähig, die Vergangenheit zu verarbeiten und seine Gedanken drehen sich im Kreis. Immer wieder stellt er sich vor, wie es wäre, wenn das "TV-Girl" ein ganz normales Leben geführt hätte (siehe hierzu auch: Die Story von SPLINTER IN THE EYE). Immer wieder erlebt er Phasen psychischer Labilität.
 

4. Ride On A Ray

Zum ersten Mal in seinem Leben ist das TV-Girl "draußen", spürt Wind auf der Haut, riecht den Duft von Blumen, bewegt sich zwischen anderen Menschen. Faszination und unendliche Glücksgefühle erfüllen die junge Frau.
 

5. Doubts

Schnell tauchen Zweifel auf. Die meisten Menschen scheinen komplett uninteressiert und lassen sich am liebsten "berieseln". Sie haben kaum Beachtung für "die Welt". Das Mädchen findet kaum Antworten auf seine Fragen. Im Gespräch mit einigen wenigen gebildeten Menschen stellt sie fest, dass diesen eine emotionale, empathische Seite fast komplett fehlt. Alles wird stark rationalisiert und auf eine logische Basis zurückbezogen. Fast niemand ist fähig, größere Zusammenhänge und deren Wechselwirkung zu betrachten, geschweige denn Konsequenzen daraus zu ziehen. So stellt sie fest, dass die Menschen nichts aus der Vergangenheit gelernt haben und dass eine philosophische, emotionale und soziale Evolution seit dem Untergang, bzw. Wiederaufbau der Zivilisation überhaupt nicht stattgefunden hat.
 

6. Save Me From Dreaming

Die junge Frau versteht nicht, warum die Menschen trotz all ihrer Möglichkeiten weder Visionen noch Ideen entwickeln, stattdessen die Fehler der Vergangenheit wieder und wieder machen und fühlt sich zunehmend fremd. Sie leidet unter Schlafstörungen und Ängsten, woraufhin die Forscher die künstliche Ausschüttung von Glückshormonen und nachts von Melatonin aktivieren. Das Resultat sind Alpträume, weil das Mädchen mehr und mehr der eigenen Wahrnehmung und seinem Körpergefühl misstraut.
 

7. I'm Not Human

Immer mehr distanziert sich die Protagonistin von ihrem Umfeld, fühlt sich wie ein Fremdkörper, einsam und allein. Etwas in ihr zerbricht und sie muss sich eingestehen, dass sie sich manchmal zurück in ihre frühere "Zelle" wünscht.
 

8. Hey You

Dr. Barnaby erfährt von ehemaligen Kollegen, die inzwischen außerhalb der staatlich organisierten Zivilzonen leben vom Seelenzustand des "TV-girls" und fasst einen Plan. Er überzeugt einige seiner früheren Mitstreiter, die junge Frau aus der "Zone" zu holen und die Überwachung zu hacken, damit ihr Aufenthaltsort nicht mehr "getrackt" werden kann.
 

9. Humble

Es gelingt tatsächlich, die junge Frau aus der Zone zu holen und zum ersten Mal erlebt sie wilde, unberührte Natur. Angst macht sich in ihr breit, weicht dann aber mehr und mehr einem Gefühl des "Aufgehoben-Seins" und des Vertrauens, so als würde sich eine Art von Kommunikation mit der Natur auf tieferer Ebene entwickeln.
 

10. Entanglement Runs Off

Barnaby rechnet mit der Menschheit ab und interessanterweise gibt es Parallelen zu den Gedanken des "TV-girls". Allerdings lassen seine profunde Bildung und sein breites Interesse an allem eine deutlich weiter gefasste Analyse zu.
 

11. Inhale The Dark

Der letzte Song thematisiert den Wunsch nach Sicherheit und Verlässlichkeit, der jedem Menschen innewohnt - so auch beiden Protagonisten. Es geht nicht um Selbstmord (..."drink the poison, inhale the dark"), sondern darum, dass man die dunklen Seiten durchdringen muss, um ihnen die Kraft zu nehmen.